Das SONY 50-150 F2 GM - Ein Erfahrungsbericht

Wie schlägt sich die Linse im Härtetest in Afrika?

Leopard in Lower Zambezi Nationalpark im wundervollen Zambia

Ich hab mir das neue SONY 50-150 F2 GM prinzipiell für zwei Haupteinsatzzwecke gegönnt:

In erster Linie, auch wenn dies auf den ersten Blick womöglich widersprüchlich erscheinen mag, für die Wildlifefotografie. Wieso? Ganz einfach, weil ich nicht immer alles gross im Bild, sondern die Tiere auch gerne in einem interessanten oder spannenden Kontext haben möchte. Beispielsweise wie sie sich in ihrem natürlichen Habitat verhalten, wie sie darin leben oder mit wem sie sich den Lebensraum teilen usw.

Zum anderen jedoch auch, weil ich meine Abenteuer stets dokumentiere, vorallem als Erinnerung für meine Gäste. Das heisst wenn ich meine Teilnehmer nicht gerade anleite, etwas erkläre oder vorzeige, dann fotografiere ich meine Teilnehmer gerne, während sie ihrer Fotografie nachgehen, einmalige und spannende Erlebnisse haben und Ihnen die Emotionen geradezu ins Gesicht geschrieben stehen. So hat man als Teilnehmer am Ende nicht nur seine eigenen selbstgemachten Fotos von der grossen Reise, sondern eben auch professionelle Aufnahmen und Erinnerungen von sich selber, die einen in Action und bei spannenden Erlebnissen zeigen. Da kann man dann auch den Enkeln noch zeigen, wie cool und abenteuerlustig man selbst mal war ;-)

Da ich dies aber meist in sehr rauer Umgebung mache (Hitze, Feuchtigkeit, Regen, Staub etc.), war unter anderem auch ein Innenzoom sowie eine grundlegend robuste Bauweise eine absolute Grundvoraussetzung für mich.

Mit dem SONY 50-150 F2 GM im Feldeinsatz

Ich habe das Objektiv in Zambia zu 60% für die Dokumentation der Reise bzw. meiner Teilnehmer und zu ca. 40% für Wildlifefotos bzw. Videoaufnahmen eingesetzt. Das Objektiv ist knackscharf und dies bereits bei Offenblende F2 bis in weit in die Ecken – sowas ist gar nicht so einfach zu erzielen bei so einer komplexen Konstruktion!

Der Telebereich von 50-150mm bei F2 ist absolut genial und erfüllte alle meine Erwartungen. Könnte ich wählen, so hätte ich mir sicherlich einen Start bereits bei 35mm gewünscht, aber dies hätte die Konstruktion natürlich nochmals deutlich grösser und schwerer gemacht und ich denke der Kompromiss ist hier auch für mich bloss ein ganz kleiner, den ich gerne einzugehen bereit bin.

Gäste im auf dem Kanu mitten auf dem mächtigen Zambezi Fluss während einer knapp 2 ½ stündigen fantastischen Kanufahrt

Meine Gäste nur wenige Meter entfernt von einem riesigen Elefantenbullen auf einen Seitenarm des Zambezi Flusses :-)

Mit einer durchgehenden Blende von F2 ist man natürlich nicht nur in der Lage eine tolle Freistellung des Motivs zu erzielen, sondern hat auch grossen Spielraum in Randzeiten mit wenig Licht – fantastisch. Da ich kein klassischer „Schönwetter-Fotograf“ bin, sondern gerne sehr früh morgens oder spät abends bzw. auch mal schlechteres Wetter nutze ,weil ich die dramatisches Wolken oder spannende Farben mit im Foto haben möchte, ist dies für mich natürlich ein echtes Ausschlusskriterium für eine Linse. Und eine maximale Offenblende von F2 ist hier halt einfach eine ganze Blende besser als beispielsweise F2.8, verrückt.

Lagerfeuerromantik bereits ein frühen Morgen, weniger Minuten bevor das täglich Safaruabenteuer startet

Fotografieren bei Sonnenuntergang? Mit dem SONY 50-150 F2 GM ein absolutes Kinderspiel

Auch bei Gegenlicht macht das SONY 50-150 F2 GM eine sehr gute Figur, nur in wenigen sehr speziellen und aggressiven Lichtsituationen kann es zu ein paar Flares und Ghosting Effekten kommen. Diese haben aber meist einen gewissen Charakter und sind bei dieser komplexen Konstruktion mit diesen vielen einzelnen Linsenelementen und in Kombination der Zoomfunktion wohl kaum völlig auszuschliessen. Dass ist auch der einzige Punkt wo ich denke, dass Festbrennweiten wie ein 50 F1.2 GM oder ein 85 F1.4 GM II wirklich die Nasen vorne haben werden, diese sind sowohl technisch als auch digital weitaus einfacher zu konstruieren bzw. korrigieren.

Wichtig zu verstehen, ich jammere hier auf eine extrem hohen Niveau, in den meisten Situationen die einen in der Praxis erwarten können treten diese Effekt nach meiner persönlichen Beobachtung gar nicht auf.

Sonnenuntergang auf dem Zambezi Fluss, was ein traumhafter Anblick :-)

Dass das SONY 50-150 F2 GM keinen eingebauten Stabilisator hat, habe ich beim fotografieren nie vermisst. Ich hatte sie am Einsatz an meiner SONY A9 III und an der SONY A1 II und hatte keine Sekunde den Wunsch nach einem Stabilisator im Objektiv. Auch im Videoeinsatz, und ich habe viel damit gefilmt, habe ich den Stabilisator eigentlich so gut wie nie vermisst. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Stabilisierung auch bei SONY mittlerweile auf einem so guten Level ist, dass es eher speziellere Situationen sind wo man vielleicht ab und an mal findet: „So ein Stabi wäre jetzt doch ganz nett zu haben“.  Aber hat dies mich in meiner täglichen Arbeit wirklich tangiert oder eingeschränkt? Auf keinen Fall, auch ohne Stabi waren gute Videoaufnahmen aus der Hand heraus möglich und dies sogar aus dem fahrenden Kanu!

Was ein unglaublicher Anblick und Moment, genau solche Momente sind es in denen das 50-150 F2 GM einfach maximal gepunktet hat!

Main Area von einem unserer Camps auf diesem Trip in den Lower Zambezi Nationalpark

Mein Fazit

Das SONY 50-150 F2 GM ist eine sensationelle Linse die mich definitiv sehr positiv überrascht hat. Sie hat mich auf meiner zweiwöchigen Abenteuerreise durch Zambia vollends überzeugt und wird definitiv einen festen Platz in meinem Objektivpool behalten.

Wie im Märchenwald, halt nur in echt ….

Ich kann mit dem 50-150 F2 GM mindestens 2-3 bestehende Linsen ersetzen und dies nicht bloss in Form eines mässigen Kompromisses, sondern als ein vollwertiger Ersatz. Das 50-150 F2 GM ist weder klein noch leicht noch günstig, aber es ist definitiv ein konstruktives und ingenieurstechnischen Meisterwerk welches SONY hier gelungen ist. Und wenn man professionell oder ambitioniert unterwegs ist, dann ist es eigentlich auch absolut alternativlos auf dem Markt. Insbesondere wenn man sie an einer Kamera aus der A9- oder A1-er Reihe verwenden möchte für maximale Performance.

Es ist definitiv kein Objektiv für jedermann, aber jedermann könnte definitiv damit glücklich werden ;-)

Das SONY 50-150 F2 GM richtet sich ohne jeden Zweifel an Profis oder ambitionierte Amateure, die mit dem besten Material unterwegs und gleichzeitig maximal flexibel und effizient sein möchten. Das Haupteinsatzgebiet dieser Optik ist sicherlich im Bereich Hochzeiten, Porträts unterwegs, Fotojournalismus und Sportfotografie zu sehen und dennoch konnte es selbst mich als Wildlifefotograf zu 200% begeistern und überzeugen.

Ergänzung: Bisschen Porträt Arbeit zurück in der Schweiz

Natürlich habe ich das 50-150 F2 GM auch hier in der Schweiz noch weiter getestet und hatte die Ehre, dass ich dazu Foto Mayer in Wil beim SONY Touch & Try Event im Juni unterstützen konnte. Dort wurde sowohl das SONY 400-800 G als eben auch das SONY 50-150 F2 GM dem interessierten Publikum gemischt aus Wildlife-, Sport- und Porträtfotografen vorgestellt und man konnte die Linsen und auch Kameras wie die A9 III, A7RV und sogar die A1 II selbst ausprobieren. Ich konnte da also etwas aus dem Nähkästchen sprechen und von meinen intensiven Praxiserfahrungen mit dem 50-150 F2 GM sowie der A1 II und der A9 III berichten und zusammen mit dem SONY Experten Claudio Musto die Fragen der Teilnehmer beantworten.

Foto Mayer hat sich dabei natürlich nicht “lumpen” lassen und hat für den Event auch ein Model, die bezaubernde Jeannine, gebucht. Sie hat uns die Möglichkeit gegeben das 50-150 F2 GM auch im klassischen Porträteinsatz zu testen, hier nachfolgende ein paar Resultate vom Shooting aus diesem tollen Event. Danke Foto Mayer, Danke SONY Schweiz!

Model Jeannine aus der Schweiz

Model Jeannine

Model Jeannine

Model Jeannine

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